Die Famlie Gillen besaß im südlichen Winkel zwischen Weselerstraße und Lührnstiege ein Feuerwerksfabrik. Auf dem Firmengelände befindet sich heute das Fastfood-Restaurant McDonald's. Erhalten blieb unter dem Bewuchs die alte Schutzmauer.
Die Feuerwerksfabrik wurde nach dem Krieg an die Königsstraße verlegt (damals Nr. 58, heute Nähe Picassomuseum) . Da später die Sparkasse das Grundstück für ihren Ausbau benötigte, tauschte die Familie Gillen es gegen ein Grundstück an der Rothenburg (damals Nr.43). Mit dem Grundstückstausch war ein Gewerbewechsel verbunden. Die Firma Gillen prägte Stempel nun Stempel und war als „Stempel Gillen“ lange in Münster präsent.
Hinter der FA. Gillen lag Pennekamps Mühle, eine der acht Bockwindmühlen "vor dem Ägidiitore", also in Pluggendorf.
In Pluggendorf standen acht von Münsters Windmühlen, da die Windverhältnisse hier sehr günstig waren. Das Gelände vor dem Ägidiitor galt als Münsters „Windloch“; die Weselerstraße hieß ursprünglich Windstraße. Da die Windrichtung oft wechselte, verwendete man mit einer Ausnahme die Bockwindmühlentechnik. Dabei wird die Mühle auf einen kleinen künstlichen Hügel gebaut und auf einem Ständer hochgebockt. An einem langen Steert kann man sie drehen, so dass der Wind stets von vorn auf die Mühlenflügel trifft. Im Laufe des 19. Jahrhunderts starben die Bockwindmühlen aus, weil sie mit den neuen Techniken nicht Schritt halten konnten.
Nur Pennekamps Mühle blieb noch lange bestehen. Mitte des 19. Jahrhunderts stellte Hermann Pennekamp auf dampfbetriebene Walzen- und Sägemühle um. Deutlich erkennt man neben der Windmühle den Schornstein der Dampfmaschine.
Die Bockwindmühle wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Sägemühle bestand noch bis in die 50er Jahre.
Bis heute steht an der Weselerstraße ein Kötterhaus, das dem letzten Betreiber von Pennekamps Mühle als Wohnhaus diente.
Man erkennt an seiner Tieflage, dass die Weselerstraße eine künstliche Aufschüttung ist.