Münster - Pluggendorf
Geschichte der Antoniusschule


Nur knapp 100 Jahre lang verfügte Pluggendorf über eine
eigene
Schule



Pluggendorf wurde im 19. Jahrhundert  "Millionenviertel" genannt, aber der Reichtum seiner Bewohner bestand hauptsächlich aus Kindern. Als sich das Verbot von Kinderarbeit auch in Westfalen mehr und mehr durchsetzen ließ, brauchten diese endlich eine Schule. Eine erste einklassige Schule wurde im "Alten Krug" eigerichtet, einer ehemaligen Ausspannwirtschaft an der Windstraße, die heute Weselestraße heißt. Der Alte Krug würde heute dort stehen, wo der Koldering in die Weselerstraße mündet.


Das Gebaüde des Alten Krugs war jedoch baufällig und die Schule wurde bereits 1878 wieder geschlossen. Für einige Jahren gingen die Pluggendorfer Kinder in benachbarte Schulen, bis sie 1896 im Gebäude der früheren Mädchen-Freischule an der Servatiikirche unterkommen konnten.  Die neue dreiklassige Schule nannte sich "Lamberti Knaben- und Mädchenschule". Bei der Eröffnung besuchten sie 245 Schulkinder. Die Zahl wuchs rapide.


1896 begann der Bau einer neuen Schule an der Pluggendorfer Straße, heute Körnerstraße. Ein Jahr später konnte sie bezogen werden. Vier Lehrerinnen wohnten ebenfalls im Schulgebäude. Die neue Schule nannte sich nun Antoniusschule. 1900 besuchten sie 500 Kinder, zehn Jahre später waren es fast doppelt so viele.


 

1943 waren die in Münster noch verbliebenen Kinder im Zuge der Kinderlandverschickung nach Bayern evakuiert worden und damit endet die Nutzung dieses Gebäudes als Schule. In die Schulräume zog zwischenzeitlich das Städtische Hochbauamt. 1944 zerstörten die Bomben die Antoniusschule.
Von einem Wiederaufbau an dieser Stelle wurde Abstand genommen, da die Statik der Ruine nicht mehr gewährleistet war.

Der Schulhof vor der Schule ist heute ein Kinderspielplatz. Zwei der alten Bäume haben sogar den Krieg überstanden und stehen dort heute noch.


Nach dem Krieg teilten sich die Schüler und Schülerinnen der Antoniusschule mit den Schülern der Josefsschule deren Räume in wechselndem Schichtunterricht. Die Josefschule an der Hermannstraße wurde 2021 abgerissen.
1957 begann der Bau einer neuen Schule auf dem Gelände des früheren städtischen Bauhofs zwischen Scharnhorststraße und Bismarckallee. 1958 konnte  sie  bezogen worden.

Nach einer gemeinsamen Schulmesse zogen die Schüler in die neue Schule ein: 4. November 1958


Die Schule war zunächst eine achtklassige Volksschule, später wurde sie Hauptschule und bereits 1986 wurde sie abgerissen. An ihrer Stelle steht heute das Gebäude der Ärzteversorgung. Nur ein Zebrastreifen erinnert noch daran, dass sich dort einst das Haupttor zum Schulhof befand.


Schulhof - nur für Jungen



Milch und Kako gab es in kleinen Glasflaschen in der Milchbar. Getrunken wurde mit Strohhalmen aus echtem Stroh. Die Flaschendeckel aus Alu-Folie ("Staniol") wurden gesammelt und als Rohstoff wiederverwendet.





Drittes Schulhahr mit Frau Mitschke 1959