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An den Bleichen Ende des 19. Jahrhunderts wurden aus ehemaligen Gartenwegen befestigte Straßen. Diese Straße erhielt ihren Namen als Erinnerung an die frühere Nutzung der Aawiesen als Wäschebleiche: Dazu brauchte man ausgedehnte Wiesen und Wasser. Weiße Wäsche wurde in der Sonne ausgebreitet und ständig feucht gehalten, um einen natürlichen Bleichvorgang zu erzielen.
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An den Mühlen bekam seinen Namen in Erinnerung an die Windmühlen, die sich einst in Pluggendorf befunden hatte. Die Aaregion vor dem Ägidiitor galt als sehr windig und eignete sich deshalb besonders gut als Standort für Windmühlen.
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Brunnenstraße Früher Brunnenstiege. Hier stand Münsters erstes kommunales Wasserwerk. siehe auch: Ein Foto erzählt
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Geiststraße Um 1860 entstand sie als Verbindung nach Hiltrup. Den Namen erhielt die Straße 1875. "Geist" ist abgeleitet von der Geest, dem Kiessandrücken, der sich von Hiltrup aus bis bin das Stadtgebiet erstreckt.
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Gottfriedstraße Zum Baubeginn der Antoniuskirche 1913 erhielt die Straße ihren Namen nach Gottfried von Cappenberg, der dem Münsteraner Fürstbischof 1122 sein Schloss vermacht hatte. Der Fürstbischof richtete dort ein Prämonstratenserkloster ein.
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Hermannstraße Die Straße erhielt ihren Namen 1876, als der alte Friedhof St. Ägidii-Ludgeri endgültig aufgelassen wurde. Der Name erinnert an den ersten Münsteraner Fürstbischof, Graf Hermann II. von Katzenelnbogen, in dessen Regierungszeit in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts das Stadtrecht des früheren Monasterium zusammengefasst und die Stadtbefestigung ausgebaut wurde. Die Hermannstraße führte ursprünglich bis zum Kanonengraben; der erste Abschnitt vom Kanonengraben bis zur Moltkestraße trägt heute den Namen Marks-Haindorf-Stiege nach den Gründern der jüdischen Bildungseinrichtung aus dem 19. Jahrhundert am Kanonengraben.
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Hoppendamm Hier befanden sich einst Hopfengärten im Besitz des Domkapitels, das über eine eigene Brauerei verfügte.
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Körnerstraße Auf einem der Wege durch die Gartenlandschaft, die Pluggendorf ursprünglich gewesen war, wird im Ende des 19. Jahrhunderts die Windstraße angelegt, die von der Scharnhorststraße zum ehemaligen Kloster Friedrichsburg führt. Der Name erinnert daran, dass Pluggendorf als „Münsters Windloch“ bekannt war. 1913 erhielt die Straße den Namen Pluggendorfer Straße und wurde zur Aa hin ausgebaut. Der neue Teil bekam den Namen Körnerstraße, der von den Nationalsozialisten auf die ganze Straße übertragen wurde. Theodor Körner war ein deutscher Schriftsteller, der 1813 im Kampf gegen Napoleon und die französische Besatzung gefallen war. Seine patriotischen Gedichte sind heute stark umstritten („Das Volk steht auf, der Sturm bricht los.“).
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Moltkestraße Sie entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Bis dahin führte nur ihr oberer Teil als Wehrstraße bis zum Ludgeritor, heute Ludgeriskreisel. Der Name Wehrstraße ist heute noch für ein kurzes Verbindungsstück zwischen Moltkestraße und der Straße Am Kanonengraben erhalten. Die alte Wehrstraße wurde bis zur Weselerstraße verlängert und bekam den Namen des Generalfeldschmarschalls Helmut von Moltke, der damit für seine strategischen Leistungen in den so genannten deutschen Einigungskriegen zwischen 1864 und 1871 geehrt werden sollte. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr der Name eine neue Deutung: Er wird heute auf den NS-Widerständler Helmuth James von Moltke bezogen, der 1945 von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde. Er war ein Urenkel des Generalfeldmarschalls.
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Norbertstraße Ursprünglich hieß sie Weselerstraße C, 1876 wurde sie nach dem Gründer des Prämonstratenser-Ordens Norbert von Xanten (1085-1136) benannt. Ein Prämonstratenserkloster ließ der Münsteraner Fürstbischof im 12. Jahhundert auf Schloss Cappenberg gründen.
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Offenbergstraße Caspar Offenberg war von 1856 bis 1876 Münsteraner Oberbürgermeister und engagierte sich im Kulturkampf für die katholische Stadt.
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Richard Schirrmann-Weg Benannt nach dem Gründer des Deutschen Jugendherbergswerkes; an dieser Straße wurde in den fünziger Jahren des 20. Jahrhunderts Münsters erste Jugendherberge gebaut. Vor dem Krieg hieß sie Lützow-Straßen nach dem preußischen Generalmajor Ludwig von Lützow, einem der so genannten Freiheitskämpfer. Allerdings handelt es sich bei dieser Straße eher nur um ein Projekt, denn als Pluggendorf ab 1942 in Schutt und Asche versank, war noch kein Haus an der Lützowstraße fertiggebaut.
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Scharnhorststraße Ursprünglicher Name war Sendener Stiege, bzw. Sendenske Stiege, ab 1759 Mecklenbecker Stiege, dann Mecklenbecker Straße. Der obere Teil bis zum Ring wurde 1931 nach dem preußischen Heeresreformer Gerhard von Scharnhorst benannt.
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Sperlichstraße Georg Sperlich, Oberbürgermeister von 1909 bis 1932 hat die Stadt bis heute geprägt wie kaum ein anderer Amtsträger. Er ließ den Aasee ausbauen, die Rieselfelder anlegen, die Halle Münsterland und den Flugplatz Loddenheide ausbauen und steuerte die Stadt durch die schweren Zeiten der Weltwirtschaftskrise. Er setzte sich außerdem für die Einrichtung von Großkaufhäusern wie Karstadt ein und geriet darüber in Konflikt mit seiner Partei, dem Zentrum. 1932 musste er zurücktreten und diente sich den Nationalsozialisten an, die ihn jedoch fallen ließen, kaum dass sie an der Macht waren. Ohne Funktion starb er 1941.
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Teichstraße Der Name erinnert an die Fischteiche des Domkapitels, das von dort mit frischem Fisch versorgt werden konnte. Die Teiche lagen in diesem Bereich. siehe auch: Geistbach
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Weselerstraße Die Weselerstraße gab es schon im Mittelalter; sie führte als unbefestigter Weg vom Ägidiitor ins südwestliche Münsterland Süden und hieß "Weg nach Lüdinckhausen" oder auch "Straße nach Cöln". Napoleon ließ sie während der französischen Besatzung 1806 - 1811 zur Heeresstraße ausbauen, um die Verbindung zu Frankreich sicherzustellen. Dazu wurde sie beradigt und gespflastert. Zunächst hieß sie Windstraße, wurde aber Weseler Chaussee, 1876 offiziell Weseler Straße genannt. Verkehrstechnisch bekam sie Bedeutung durch die Dampfschifffahrt: Mit dem Dampfschiff war die Reise nach Süden wesentlich bequemer und leichter als über Land. Das Dampfschiff konnte man in Wesel besteigen. Bis weit in die 60er Jahre war die Weseler Straße nur zweispurig und links und rechts mit Bäumen bestanden.
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